Grundig Satellit 3400

Grundig Satellit 3400

Über dieses Radio braucht man eigentlich nicht allzuviel zu erzählen, jeder, der sich mit der Materie auskennt, kennt und schätzt es. Nur soviel: Der Grundig Satellit 3400 Professional, der von 1978 und 1982 gebaut wurde, markierte den eindeutigen Höhepunkt und leider auch das Ende der klassischen analogen Grundig-Satellit-Baureihe.
Mit seinem lückenlosen KW-Frequenzbereich von 1.6 bis 30 MHz, verteilt auf insgesamt 18 Einzelbereiche (darunter die gespreizten Bänder 49m, 41m, 31m, 25m, 19m, 16m, 13m und 11m), seinem exzellenten UKW-Empfangbereich mit sechs Senderspeichern und seinem digitalen Frequenzzähler ist er sicherlich einer der aufwändigsten portablen Empfänger, die jemals gebaut wurden. Klanglich war er dank seines hervorragenden NF-Teils konkurrenzlos und versetzt auch heute noch jeden in Staunen, wie gut KW und Mittelwelle klingen kann, wenn man sie nicht in ein windiges Plastikgehäuse quetscht. Knapp 9 Kilogramm Gewicht am Handgriff, eine Unmenge an Knöpfen, Schaltern und Skalen tun ihr übriges.


Grundig Revue 1981 [1]
Seite aus der Grundig Revue 1981

Faszinierend...

Wer dieses Radio einmal live erlebt hat, wird bestimmt seiner Faszination erlegen sein. Kein noch so moderner, volldigitalisierter Empfänger, kann es mit dem Charme des Trommeltuners aufnehmen. Kein modernes Tastenfeld kommt auch nur annähernd an die satten, metallisierten Schalter heran. Und keine supergenaue digitale Feldstärkeanzeige macht soviel her, wie das riesige analoge Feldstärkeinstrument. Naja, und die rot leuchtende Frequenzanzeige ist sozusagen das Sahnehäubchen. Ihre fünf Stellen sind selbst in 5 Meter Entfernung noch optimal abzulesen, und es gibt keine LCD-typischen Probleme bei nicht optimalen Blickwinkeln.

Das Design ist ebenfalls fantastisch. Waren die Vorgängermodelle, insbesondere der Satellit 3000 designmäßig doch etwas hausbacken, so beeindruckt der Satellit 3400 durch seinen wirklich professionellen äußeren Eindruck. Schwarz mit grün beschrifteten Flutlichtskalen, schwarze Metall(!)knöpfe, silberne Schalter und die beiden seitlichen Tragegriffe wirken einfach professionell, ich kann mich hier nur wiederholen. Daß dieses Design der Renner war, sieht man auch daran, daß die Nachfolgemodelle, Satellit 600 und 650 im Wesentlichen genau so aussahen, und wenn ein Design 15 Jahre Bestand hat, muß es einfach gut sein.

Grundig Revue 1981 [2]
Seite aus der Grundig Revue 1981


Perfekt bis ins Detail

Die Digitaluhr ist unverzichtbar. Zum Glück gab es damals noch keine Funkuhren mit automatischer Zeiteinstellung, denn sonst wäre eine extrem wichtige Sache nicht möglich: Die Einstellung auf UTC. Kein ernsthafter DXer kommt ohne eine Uhr in UTC aus, und wenn diese Uhr gleich im Empfänger eingebaut ist, ist das natürlich sehr praktisch. Besser noch ist es, wenn sie sehr groß und gut ablesbar ist. Und optimal ist es, wenn sie so gestaltet ist, daß man sie nie und nimmer mit der Frequenzanzeige verwechseln kann. Dank LCD-Uhr und LED-Freqenzanzeige ist das hier der Fall. Perfekt! Einziger kleiner Wehrmutstropfen, die LCD-Anzeige ist eher kontrastarm und hat nur einen vergleichsweise kleinen Blickwinkel. In der Praxis ist beides aber absolut ausreichend.

Als nächstes kommt die analoge Abstimmung. Sicher, heute wird soetwas nicht mehr gebaut, sowohl aus Kostengründen (ein Trommeltuner mit Sechsfach-Drehkondensator und etlichen Dutzend Spulen und Trimmern ist nicht billig...), als auch der besseren Bedienung wegen. Aber einen ganz großen Vorteil hat die analoge Abstimmung: Sie arbeitet nicht diskret, in 1kHz, 100Hz oder 10Hz-Schritten, sondern absolut stufenlos. Mit nur wenig Fingerspitzengefühl kann man dadurch den zu empfangenden Sender absolut optimal einstellen. Und wenn man mal einen größeren Bereich überstreichen (auf neudeutsch: scannen) will, so kann man dies mit variabler Geschwindigkeit tun - exakt so schnell, wie es einem am liebsten ist. Und ganz ohne Überspringen von Frequenzen. Daß die Frequenzanzeige nur auf 1 kHz genau ist, ist für den normalen DX-Empfang vollkommen ausreichend. Höhere Auflösungen werden meist nur für den Empfang exotischer Tropenbandsender benötigt, aber für diese ist der Satellit 3400 ohnehin nicht das richtige Gerät.
Sehr angenehm zu bedienen, trotz fehlendem Schwungradeffekts und fehlender Griffmulde, sind die drei Senderwahlknöpfe. Der Kurzwellentuner arbeitet dabei spielfrei, was bei analogen Tunern leider nicht selbstverständlich ist. Auch der AM-Tuner des Grundig Satellit hat leider ein wenig Spiel.

Überhaupt die Regler... Auch hier setzt der Satellit 3400 Maßstäbe. Haptisch dank kühlem Metall statt Plastik sehr angenehm zu bedienen, optimal von der Größe und auch nach 25 Jahren kratzt nicht ein einziger der Regler. Das ist wirklich außergewöhnlich. Die Schalter lassen sich ebenfalls prima bedienen, sie schalten satt um, aber hier tritt leider das Grundig-übliche Kontaktproblem auf: Die Kontakte oxidieren und oft bedarf es mehrerer Schaltvorgänge, bis auch wirklich der gewünschte Effekt auftritt. Kontaktspray a la Tuner 60 bringt zwar eine kleine Verbesserung, dafür leidet aber die Schmierung, so daß man den Einsatz vorher abwägen sollte.

Last but not least soll auch der UKW-Teil gewürdigt werden. Der Satellit 3400 ist eben mehr, als nur ein überdurchschnittlich guter Kurzwellenempfänger, sondern ein ausgewachsenes Kofferradio für alle Fälle. Und da gehört eben ein UKW-Teil dazu. Bei Grundig merkt man, daß das UKW-Teil nicht nur als Anhängsel gesehen wird, sondern auch tatsächlich genutzt werden soll. Der Empfang ist nicht von schlechten Eltern (in München kann selbst mit eingeschobener Teleskopantenne noch Ö2 Tirol auf 95.3 MHz fast rauschfrei, mit ausgezogener Antenne perfekt empfangen werden. Und das, obwohl nur 200kHz darüber mit Charivari 95.5 ein Ortssender reindonnert. Nur die AFC sollte man hier ausgeschaltet lassen, da sie, aus welchem Grund auch immer, auf 60-70kHz über der tatsächlichen Empfangsfrequenz einrastet, und auf 95.37 beginnt Charivari dann doch ein wenig zu stören. Auffällig ist, daß die AFC eher weich arbeitet - es gibt keine Sprünge von einem zum anderen Sender wie bei anderen Radios, sondern der Sender wird in gewissen Grenzen eingefangen, dessen Empfangsfrequenz eher um einen Maximalbetrag korrigiert. Dank der guten Freqenzstabilität und der Digitalanzeige ist die AFC allerdings ohnehin fast überflüssig.
Höchst angenehm ist, daß sich sechs Sender speichern lassen - mehr wird man ohnehin selten nutzen. Hinter den Festsendertasten verbirgt sich übrigens handfeste Ingenieurstechnik, die dafür sorgt, daß auch bei unterschiedlichen Spannungen (Netzteil, volle Batterie, halbleerer Akku) die Frequenz konstant bleibt. Der Aufwand dafür ist beträchtlich.

Wofür sämtliche großen Grundig Satelliten berühmt sind, ist ihr fantastischer Klang. Kein Wunder, der sehr rauscharme NF-Verstärker ist mehr als ausreichend dimensioniert, die Gehäusegröße tut ihr übriges dazu und bei Tonband- und UKW-Betrieb wird noch ein zusätzlicher Hochtöner eingeschaltet. Vollautomatisch natürlich und es wäre nicht Grundig wenn er nicht trotzdem auch noch händisch abschaltbar wäre. Der dadurch erreichte Klang ist jedenfalls wahrlich High Fidelity.


Grundig Revue 1981 [3]
Technische Daten aus der Grundig Revue 1981

Genial...

Wer an die Schalpläne des 3400er kommt, sollte sie sich unbedingt ansehen, denn hier erkennt man sehr gut die Genialität der Grundig-Ingenieure. Eine Unmenge an kleinen, aber höchst effektiven Details sind für den exzellenten Empfang verantwortlich. Stellvertretend seien hier nur zwei genannt:

Die Bereichswahl (UKW, LW, MW, KW1-2, KW3-10) sorgt dafür, daß auch wirklich nur derjenige Tuner mit Strom versorgt wird, der auch genutzt wird. Und nicht nur daß, auch die empfangenden Signale werden nur vom genutzten Tuner weitergeleitet. Gerade die mechanische Umschaltung sorgt hierbei für optimale Signaltrennungen, so gut, wie es elektronische Umschaltungen nur mit größerem Aufwand erreichen können. Da nimmt man die mechanischen Probleme wie oxidierende Kontakte schonmal in Kauf.

Und eine höchst aufwändige Antennenumschaltung sorgt dafür, daß keiner der nicht benötigten Tuner an der Antenne hängt und eventuell wertvolle Dezibel verloren gehen oder gar interne Störungen auftreten. Ebenso wird beim Umschalten zwischen interner und externer Antenne vorgegangen. Auch hier wird elektrisch getrennt, und nicht nur elektronisch.

Altmodische Technik? Keineswegs, denn sie stellt einfach das Optimum dar. Mechanische Trennung ist nunmal am wirkungsvollsten, das kann man drehen und wenden, wie man will. Und damit ist es auch verständlich, wieso das kräftige Drucktastenaggregat mit viel Kraft umgeschaltet werden muß: Bis zu zwölf(!) Umschalter pro Taste verlangen schon einiges an Kraft.

Praktische Erfahrungen

Die Empfangsleistung des Satellit 3400 Professional objektiv zu messen, ist mir leider nicht möglich, da ich nicht über Vergleichsgeräte verfüge. Aber mehr als 400 Logs innerhalb von zwei Wochen sind schon eine recht beeindruckende Zahl, vor allem, wenn man berücksichtigt, daß diese Empfänge ausschließlich mit der eingebauten Teleskopantenne erfolgten, und auch nur wenige Stunde pro Tag überhaupt am Gerät gesessen wurde.

Die großen Stationen wie Deutsche Welle, China Radio International oder vor allem KOL Israel kamen bestens rein, hier beeindruckt natürlich auch die enorme Klangfülle des riesigen Geräts, die hier Kurzwellensender besser klingen läßt, als so manches UKW-Radio den heimischen UKW-Lokalsender.

Apropos UKW - Der UKW-Empfang ist auch eine der ganz großen Stärken des Satelliten. Seine Empfindlichkeit ist ausgezeichnet und seine relativ große Bandbreite ist noch überdurchschnittlich gut. So konnten im Münchener Süden Ö2 Tirol von der Zugspitze auf 95.3 MHz und Charivari vom Olympiaturm auf 95.5 MHz einwandfrei getrennt werden; Ö2 ging trotz seines mickrigen 150W-Signals störungsfrei herein. Ebenfalls problemlos war der Empfang von Antenne Salzburg auf 101.8 MHz, der normalerweise durch B5aktuell auf gleicher Frequenz (aber anderem Einfallswinkel) und dem lokal sendenden DLF auf 101.7 MHz erschwert wird. Gerade hier macht sich die stufenlose Abstimmung bestens bemerkbar, denn nur 10 oder 20kHz weiter ist der Empfang nicht mehr möglich. Gute UKW-Tuner aktueller Produktion arbeiten in der Regel mit 25kHz Schrittweite.
Mit der eingebauten, optimal abgestimmten Teleskopantenne löuft der 3400er also zu Höchstleistungen auf. Weniger gut hingegen konnte er sich an einer 5-Element Yagi mit nachgeschaltetem 22dB-Verstärker schlagen. Die stark einfallenden BR-Sender schlugen fast im gesamten UKW-Band durch, oftmals wurden zwei Stationen gleichzeitig empfangen, Fazit: Nicht empfehlenswert. Aber bei einem Kofferradio ist das verzeihlich.

Zurück zur Kurzwelle und den schwächer einfallenden Sendern. Hier machten sich zwei Eigenschaften besonders bemerkbar: Die hervorragende Bandbreite und die gut arbeitende Schwundregelung mit automatischer HF-Verstärkung. Letztere sorgt, sofern sie aktiviert ist, dafür, daß das Fading möglichst gut ausgeglichen wird, und man nicht ständig am Lautstärkeregler drehen muß.

Einer der bemerkenswertesten Empfänge war sicherlich das einwandfrei zu identifizierende Radio Vatican auf der Tropenbandfrequenz 4005 kHz gegen Mitternacht. Immerhin wird hier lediglich ein schwachern 10kW-Sender eingesetzt und Italien liegt von der Senderentfernung alles andere als optimal. Außerdem kommt noch hinzu, daß die Frequenz von 4005 kHz noch mit dem "einfachen" KW-Tunerteil und nicht mit dem besseren Trommeltuner empfangen wird. Ohne Digitalanzeige wäre man hier aufgrund der dicht gedrängten Skala ziemlich schnell aufgeschmissen.

Einer der weniger beeindruckenden Empfänge war dagegen Radio Vatican, dessen 4005kHz auch auf 4970, also der doppelten Spiegelfrequenz zu hören war. Hier macht sich der Einfachsuper des AM-Tuners negativ bemerkbar.

Der Empfang von Einseitenbandstationen (SSB) ist nicht zuletzt dank des recht frequenzstabilen BFO-Oszillators ohne Probleme möglich. Eine italienische Amateurfunkstationn auf 3401 kHz konnte genauso gut empfangen werden, wie CB-Funker im 11m-Band. Das alles bei guter Verständlichkeit und wiederum nur mit der eingenauten Teleskopantenne.

Das einzige Problem auf KW1 und KW2 ist eine gewisse Drift, die vor allem bei Einseitenband-Sendungen dafür sorgt, daß immer wieder nachgeregelt werden muß. Dies hat vor allem mechanische Ursachen, da der Tuningregler hier sehr direkt arbeitet. Schon das Loslassen des Knopfs führt zu minimaler Verstellung.

Etwas problematisch ist hingegen der Empfang mit einer nicht abgestimmten Langdrahtantenne. Hier kommt es in den einfachen KW-Empfangsbereichen KW1 und KW2 desöfteren zu "merkwürdigen" Empfängen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Spiegelfrequenzprodukte sind. In den anderen KW-Empfangsbereichen tritt dies ab und zu auch auf, so wird beispielsweise der Empfang von Radio Mediterannean auf 12060kHz ziemlich stark durch einen orientalischen Sender, der eigentlich auf einer ganz anderen Frequenz sendet, gestört. Hier hilft nur noch ein abstimmbares Antennenfilter. Ansonsten kann schon eine kürzere Langdrahtantenne hörbare Verbesserungen bieten, aber eben nicht in jedem Fall.

Etwas merkwürdig sind immer wieder periodisch auftretende Störungen, alle 50 oder 60 kHz (nur bei ganz aufgedrehter HF-Verstärkung), die aber nicht vom Freqenzzähler kommen, ebenso gibt es immer wieder Störungen, exakt 2x pro Sekunde, deren Ursache ich nicht ermitteln konnte. Eigentlich ist der Satellit 3400 sehr gut gegen äußere HF-Strahlung abgeschirmt, so daß hier ein äußerer Einfluß durch Fernseher, Ethernet-Verkabelung o.ä. eigentlich ausgeschlossen werden kann. Möglicherweise sind es ja Mischprodukte durch die beiden Spiegelfrequenzen.

Diese Störungen sind allerdings so schwach, daß sie nur bei voll aufgedrehter HF-Verstärkung auftreten, den Empfang von vorhandenen Sendern stören sie jedoch kaum bis gar nicht.

 

Nobody is perfect

So groß und imponierend der Satellit 3400 auch daherkommt, seine Nachteile sollten auch nicht verschwiegen werden:

Das Gehäuse bestand nur aus Plastik, nicht mehr aus Holz. Vor allem die große Frontplatte macht mit ihrem glatten Plastik einen eher billigen Eindruck. Die weit herausstehenden Schalter laufen stets Gefahr, beim Transport abgebrochen zu werden. Und in der Tat sind bei den meisten Gebrauchtgeräten schon ein oder mehrere Schalter abgebrochen. Noch problematischer sind die leicht oxydierenden Schalt-Kontakte. Die freiliegenden Goldkontakte des Trommeltuners lassen sich ja noch reinigen, aber spätestens bei den gekapselten Schaltern ist Schluß. Bei meinem 3400er gibt es deswegen immer wieder Probleme mit Pegelabfällen bei der Bandbreitenumschaltung, und die gespreizten Rundfunkbänder des Trommeltuners können nur mit prasselnden Geräuschen empfangen werden. Offenbar sind dies aber keine Einzelfälle, sondern durchaus typische Schwachstellen dieser Baureihe.

Der größte technische Nachteil ist das magere KW1/2-Teil, also der Bereich unter 5MHz, der leider nur als Einfachsuper ausgeführt wurde. Der Effekt ist, daß viele Sender aus dem 49m-Band, aber auch aus dem 60 und 75m-Band durchschlagen, und man somit auf den Tropenbandfrequenzen meist Moskau, Spanien oder Voice of America empfängt. Zum richtigen Tropenband-DXen taugt der Satellit 3400 leider gar nicht, wem dieses Spezialgebiet wichtig ist, muß wohl oder übel zu einem moderneren Empfänger mit mindestens Doppelsupertechnik greifen.
Auch das untereste Kurzwellenband des Trommeltuners, 5-6.6MHz ist nicht sonderlich großsignalfest, auch hier wurden desöfteren nicht erklärbare Empfänge der oben angesprochenen Stationen beobachtet; möglicherweise macht hier noch die, per FRT-7700 abgestimmte Langdrahtantenne Probleme.

Als der Satellit 3400 im Jahre 1978 vorgestellt wurde, war die Fachwelt ein wenig enttäuscht, steckte doch hier im Kurzwellenbereich immer noch fast unverändert der seit Anfang der 70er gebaute Trommeltuner, der im Satellit 2000 debutierte. Zwar wurden ein paar Bauteile geändert (bessere Transistoren, Quarzfilter für die erste ZF), aber die Mechanik wurde 1:1 übernommen und schaltungstechnisch gab es ebenfalls keine Änderungen.

1978 war er gerade noch Stand der (Analog-)technik, aber bereits zwei Jahre später hielt überall die Digitaltechnik Einzug. Sie bot wesentlich mehr Komfort, absolute Frequenzsicherheit und verbrauchte wesentlich weniger Platz. Nur das Gefühl, wirklich "etwas in der Hand zu haben" konnte sie nicht bieten. Und gerade hier ist der Satellit 3400 mit seinen neun Kilo Lebendgewicht und seinem gewaltigen Trommeltuner ungeschlagen.

Fazit

Sehen und kaufen! Wer das Glück hat den Satellit 3400 einmal live zu erleben, wird trotz seiner, gottseidank wenigen, Schwachstellen nicht anders können - dieses Gerät muß man einfach besitzen. Sei es, zum richtigen DXen (denn das geht mit ihm mit Ausnahme der Tropenbänder bis heute noch bestens), oder auch nur als "technisches Denkmal" einer längst vergangenen Empfänger-Epoche. Ein solches Denkmal hat sich Grundig jedenfalls damit gesetzt. Man muß sich nur mal die Gebrauchtpreise auf eBay anschauen...


Tipps zum Gebrauchtkauf

Wer einen Grundig Satellit 3400 gebraucht kauft, der sollte sich vor dem Kauf einen sehr genauen Überblick über den Zustand des Gerätes machen, um vor unliebsamen, und auch teueren Überraschungen gefeit zu sein:

(Stand 2004)