FM DX


The dream of every DXer - unfortunately not my antenna"> Der beste Empfänger taugt nichts ohne Antenne. Hier können wieder die tragbaren Geräte ihre Vorteile ausspielen, da ihre Teleskopantennen optimal angepaßt sind. Wichtig ist lediglich, daß die Länge stimmt. Beim Satellit 700 müssen für den UKW-Empfang die ersten drei Glieder eingeschoben werden.

Reicht die Teleskopantenne nicht mehr, bzw. steht keine Teleskopantenne zur Verfügung, muß eine externe Antenne angeschlossen werden. Hier ist darauf zu achten, daß die Geräte eine passende Antennenbuchse bieten. Auch hier ist der Satellit 700 mit seiner IEC-Antennenbuchse wieder im Vorteil, allerdings ist diese mechanisch sehr anfällig und echte Profis würden sowieso eine F-Buchse vorhiehen.
Für den UKW-Bereich werden normalerweise Yagi-Antennen verwendet. Diese gibt es sowohl in Form einfacher Dipole, als auch als echte Yagi mit mehreren Elementen. Eine solche 5-Element-Antenne hat schon beachtliche Ausmaße, zimmertauglich ist soetwas nicht mehr. Dennoch kann man sie beispielsweise auf den Ständer eines Halogenstrahlers (OBI, 19,90€) montieren und damit schon beachtliche Empfangserfolge erreichen.



Für "richtiges" DXen ist so eine Antenne natürlich längst nicht ausreichend, da sie zum Einen noch zu wenig Verstärkung bringt, zum Anderen noch einen zu großen Öffnungswinkel bietet. Hier setzt man dann i.d.R. selber konstruierte Langyagis mit 14 und mehr Elementen ein, allerdings ist deren Bau und Betrieb - sie sind immerhin 5m und länger - nichts für Anfänger. Werden solche Antennen genutzt, so ist unbedingt ein großsignalfester Empfänger zu verwenden; schwächer ausgelegte Geräte gehen ob der wesentlich größeren Antennenspannungen gnadenlos in die Knie und zeigen Mischprodukte ("Phantomsender") allerorten. Daß generell von Antennenverstärkern abzuraten ist, versteht sich spätestens jetzt ohnehin von selber.

Filter

In jedem FM-Empfänger sind sogenannte ZF-Filter eingebaut, die von der intern erzeugten Zwischenfrequenz von 10.7MHz, auf die der empfangene Sender aufmoduliert ist, nur einen bestimmten Ausschnitt durchläßt. Dieser Ausschnitt legt die Bandbreite des Empfängers fest und bestimmt, wie gut sich zwei nebeneinanderliegende Sender trennen lassen. Je größer die Bandbreite ist, umso mehr vom originalen Signal wird durchgelassen, umso mehr stören allerdings benachbarte Sender. Früher, als es nur wenige UKW-Sender gab, konnte man mit sehr breiten Filtern (280kHz und mehr) arbeiten und bekam ein optimales Nutzsignal. Deswegen wurden (und werden teilweise auch noch heute) solche Filter in HiFi-Tunern eingesetzt. Ist aber ein starker Sender in frequenzmäßiger Nachbarschaft, beispielsweise in 200kHz Abstand, so kann dieser Nachbarsender stören und im schlimmsten Fall sogar den eigentlichen Sender überblenden und unhörbar machen. Deswegen haben viele HiFi-Tuner noch eine zweite, schmale, Bandbreite (in der Regel 150 bis 180kHz), mit der man sich den lästigen Störer vom Hals hält, allerdings kleinere Klangeinbußen in Kauf nehmen muß.

Daß zum DXen schmälere Filter besser geeignet sind, liegt also auf der Hand. Aber wie schmal dürfen die Filter sein? Ist schmäler gleich besser?

Da man beim UKW-Empfang mit Frequenzmodulation arbeitet, bedeutet das, daß lautere Stellen weiter von der Nominalfrequenz liegen, als leise Stellen. Ein Popmusik-Sender, der mit 75kHz Hub arbeitet, wird also den größten Teil seines Frequenzspektrums zwischen 30 und 75kHz haben, während ein leiser Klassik-Sender vielleicht nur das Frequenzspektrum zwischen 20 und 40kHz nutzt. Wenn man nun einen 110kHz-Filter einsetzt, liegt man gerade noch auf der sicheren Seite. Mit einem 80kHz-Filter kann es bei Popmusik-Sendern schon zu ersten Verzerrungen kommen, mit 56kHz-Filtern wird soviel vom Spektrum herausgeschnitten, daß er stark verzerrt ankommt, während der Klassiksender fast ungestört spielt. Man kann sich nun leicht vorstellen, daß noch schmälere Filter (wie sie beispielsweise in Scanner zu finden sind) hier absolut kontraproduktiv wirken und die Verständlichkeit fast bis auf Null zurückgeht. Die eigentlich extrem hohe Trennschärfe kann also überhaupt nicht genutzt werden.

Wichtig ist auch noch, daß das RDS-Signal bei 57kHz +-2kHz liegt. Bei Filtern mit weniger als 110kHz Bandbreite kommt es dann vor, daß die abgeschnittenen Flanken des Nutzsignals (Popmusik) das RDS-Signal so stören und verzerren, daß eine Decodierung nur noch bei leisen Programmbestandteilen erfolgen kann. Beim S700 und 82kHz-Filtern kann man diesen Effekt sehr gut beobachten: Bei lauten Popmusiksendern schwankt die RDS-Fehlerrate im Takt der Modulation, nur bei leisen Passagen kann RDS fehlerfrei decodiert werden

Fazit: Zum Programmhören sollten es schon 150kHz Filter sein, zum DXen mit RDS-Decodierung (wichtig u.a. bei Sporadic-E) sind 110kHz ideal, und lediglich beim "Freakscannen", also beim Heraushören der letzten Signalfetzen neben Ortssendern kann man auf 56kHz und ggf. etwas darunter gehen. Aber dann ist wirklich Ende im Gelände.

Eine kleine Übersicht über verschiedene UKW-ZF-Filter gibt es hier.

Sonstiges

Ein paar weitere Utensilien sind beim DXen ziemlich hilfreich:

Informationsquellen

Die meisten Sender lassen sich zwar dank RDS identifizieren, aber spätestens bei der Standortbestimmung ist man ohne Liste aufgeschmissen.
Ebenso will man schon im Voraus über besondere Ausbreitungsbedingungen ("Tropo") bescheid wissen.
Die folgenden Links sollen eine Auswahl geeigneter Informationsquellen darstellen: English translation might follow one day.